Porto-North-Portugal.com
Der beste unabhängige Reiseführer für Nordportugal
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Die Berge der Serra da Estrela bieten eine äußerst beeindruckende Naturlandschaft im Norden Portugals.
Es erwarten Sie hoch aufragende Granitberge, der höchste Punkt Portugals (Torre, 1993 m), tiefe Gletschertäler und urige Bauerndörfer.
Die raue Landschaft der Serra da Estrela können Sie nur mit einem Auto erkunden. Erfreulicherweise befinden sich die Straßen in gutem Zustand und führen bis zu den Gipfeln hinauf.
In diesem Reiseführer erläutern wir eine eintägige Tour durch die Serra da Estrela mit dem Auto, bei der Sie alle Höhepunkte besichtigen.
Mehr als 60 km beeindruckende Bergstraßen – Jede Kurve bietet einen neuen, einzigartigen Blick auf die Landschaft und eine atemberaubende Aussicht. Das Bild zeigt die Straße hinab ins Zêzere-Tal zur Stadt Manteigas.
Unten sehen Sie unseren Vorschlag für eine eintägige Tour durch die Serra da Estrela mit dem Auto. Die Route ist grün markiert. Sie beginnt im Dorf Linhares und endet im Zêzere-Tal. Die schönsten Abschnitte sind rot hervorgehoben, die grünen Pins zeigen zusätzliche Sehenswürdigkeiten sowie die Fahrt nach Manteigas (optional).
Sehenswürdigkeiten entlang der Route 1) Linhares (Dorf) 2) Folgosinho (Dorf) 3) Gouveia (Stadt) 4) Sabugueiro (Dorf) 5) Covão do Curral (See) 6) Stausee Comprida 7) Gipfel des Torre 8) Senhora da Boa Estrela 9) Aussichtspunkt Mirador do Vale Glaciar 10) Covão d'Ametade 11) Zêzere-Tal 12) Manteigas (Stadt) 13) Penhas da Saúde (Dorf)
Hinweis: Einzelheiten zu den verschiedenen Abschnitten finden Sie am Ende des Artikels.
Achtung: Die Tour ist nur bei gutem Wetter von Mai bis Oktober geeignet. Werfen Sie einen Blick auf den Wetterbericht, bevor Sie aufbrechen. Das Wetter in der Serra da Estrela ändert sich schnell und ist manchmal unvorhersehbar. Wir raten ausdrücklich davon ab, bei Frost- oder Schneegefahr in die Berge zu fahren. Aufgrund starker Winde droht die Gefahr, dass Sie von der Straße abdriften.
Wenn Sie in der Serra da Estrela Ski fahren möchten, besuchen Sie bitte die offizielle Website unter: http://www.skiserradaestrela.com
Unsere Route deckt alle Höhepunkte der Region ab und ist realistisch an einem Tag zu schaffen.
Sie beginnen in den reizenden Dörfern Linhares und Folgosinho am Fuße der Berge. Früh morgens sind hier nur wenige Touristen, sodass Sie die Ruhe und Stille genießen können.
Die Landschaft, die Sie durchqueren, wird von Abschnitt zu Abschnitt besser. Die Tour endet, wenn es am schönsten ist: zwischen Torre und dem Gletschertal Zêzere. Unserer Meinung nach sollten Sie nicht mit diesem absoluten Höhepunkt beginnen, der alles andere danach in den Schatten stellt.
Sämtliche Straßen sind in hervorragendem Zustand (breit genug, dass zwei Autos aneinander vorbeifahren können; mit Leitplanken an den gefährlichsten Stellen). Es erwarten Sie keinerlei Schotterstraßen oder sehr enge Straßen.
Die größeren Städte Covilhã, Seia und Manteigas sind in unserem Vorschlag nicht enthalten. Falls Sie jedoch länger in der Region sind, können Sie sie ohne Weiteres besichtigen. (Allerdings haben Viseu, Guarda, Monsanto und Trancoso so viel mehr zu bieten.)
Die größte Stadt auf unserer Route ist Gouveia. Wenn Sie sich Zeit zur Erkundung nehmen möchten, verlängert sich Ihr Tagesausflug entsprechend.
Für eine Mittagspause empfehlen wir Ihnen einen Zwischenstopp im vom Tourismus geprägten Dorf Sabugeiro, im schönen Gouveia oder im unscheinbaren Penhas da Saúde.
Jeden zieht es den Torre hinauf, dem höchsten Punkt Portugals. Doch dieser ist ehrlich gesagt etwas enttäuschend.
Der Berg Torre ist nämlich keine „richtige“ Bergspitze, sondern vielmehr ein Hochplateau mit zwei alten Radarantennen und einer Einkaufspassage für Touristen. Der eigentliche Gipfel (1993 m hoch) befindet sich inmitten eines großen Kreisels. Markiert ist er mit einer sieben Meter hohen Steinsäule, um genau 2000 m zu erreichen.
Der Gipfel befindet sich nur 520 m von der Hauptstraße (N339) entfernt. Da der Umweg nicht so weit ist, sollten Sie ihn sich kurz anschauen und sich danach den schöneren Abschnitten der Route im Südosten widmen. Wenn Sie genügend Zeit haben, können Sie später noch einmal zurückkehren.
Bei Linhares handelt es sich um ein reizendes mittelalterliches Dorf am nordwestlichen Ausläufer der Serra da Estrela. Es erwarten Sie Kopfsteinpflasterstraßen, die von traditionellen Granithäusern gesäumt werden und sich bis zu einer imposanten Burg hinaufschlängeln. Das Dorf ist eine reine Augenweide und erster Höhepunkt Ihres Tagesausfluges.
Auch Folgosinho ist ein reizendes Dorf. Es befindet sich oben auf einem felsigen Hügel. Der steinerne Wachturm auf einer Felsnase ist das Wahrzeichen des Dorfes.
Gouveia ist ein reizendes Städtchen mit Parks, Plazas und Aussicht auf die Berge. Im Zentrum befindet sich die Kirche Igreja de São Pedro, deren Außenmauern mit weißen und blauen Fliesen überzogen sind.
Hinter Gouveia führt die Straße die Berge hinauf. Es erwarten Sie einige fantastische Aussichtspunkte mit Blick nach Westen. Auf dem Weg liegt auch Cabeça do Velho (Kopf des alten Mannes), ein Granitfelsen mit einem ganz besonderen Aussehen.
Hinweis: Die N232 führt weiter bis nach Manteigas. Der Schlussabschnitt verfügt aber über zahlreiche Kurven und Serpentinen, die Sie möglichst meiden sollten. (Die Straße ist in diesem Bereich 15 km lang, um 1 km Höhenunterschied zu überwinden!) Wir empfehlen Ihnen davor in Richtung Sabugueiro abzubiegen.
Cabeça do Velho – der Felsen sieht wie der Kopf eines alten Mannes aus...
Sabugueiro ist das am höchsten gelegene Dorf (1.250 m hoch) Portugals.
Früher wohnten hier Schafhirten mit ihren Schafen, die im Dorf Schutz vor dem strengen Winter bergaufwärts suchten. Heute prägen Touristen die Atmosphäre in Sabugueiro. Dennoch ist dies der beste Ort für eine Mittagspause, bevor es weiter in die abgelegenen Bereiche der Berge geht.
Hintergrund: Die Region ist berühmt für seinen Quejio Serra da Estrela, einen Schafskäse, der in vielen Geschäften des Dorfes erhältlich ist.
Ansonsten unterscheidet sich das Städtchen nicht viel von anderen Orten in Portugal.
Hinter Sabugueiro führt die Straße bergaufwärts (mit einigen Serpentinen). Sie lassen dabei die Baumgrenze hinter sich und entdecken eine karge, aber beeindruckende Landschaft.
Innerhalb dieser windgepeitschten Gegend befinden sich drei Stauseen. Der erste See heißt Covão di Curral und bietet die schönste Umgebung. Folgen Sie der Straße weiter bis zum Fuße der eindrucksvollen Staumauer Marques da Silva, hinter der sich der größte See befindet, Lagoa Comprida. Der dritte Stausee heißt Covão do Forno. Sie erreichen ihn über einen malerischen Wanderweg vom See Comprida.
An der Staumauer befindet sich ein Parkplatz. Gehen Sie weiter und Sie gelangen zu einem Steinstrand (Praia da Lagoa Comprida). Hier können Sie im eiskalten Wasser baden.
Hintergrund: Covao Dos Conchos mit seinem trichterförmigen Überlauf überdeckt mit verschiedenen Pflanzen erreichen Sie nach einer einstündigen Wanderung vom See Comprida.
Alle Seen wurden künstlich angelegt und dienen der Energiegewinnung, Frischwasserversorgung sowie als Auffangbecken für die Schneeschmelze.
Nachdem Sie das Skiresort Serra da Estrela passiert haben – Sie können es auch verpassen, da es unterhalb der Straße liegt – führt die Straße zur Kreuzung zum Torre hinauf. Wie bereits erwähnt werden Sie sich den Gipfel anschauen wollen. Erwarten Sie aber nicht zu viel, sonst ist die Enttäuschung zu groß.
Der Torre ist nicht sehr sehenswert...
Die schönsten Landschaften der Serra da Estrela erwarten Sie westlich des Torre-Hochplateaus.
Hinweis: Dieser Abschnitt ist bei Touristen sehr beliebt. Allerdings stehen Ihnen hier nur wenige Gelegenheiten zur Verfügung, die Straße zu verlassen und die Aussicht zu genießen. Wir empfehlen Ihnen daher, die Gegend zweimal durchzufahren: einmal bergabwärts nach Covão d‘Ametade (oder nach Manteigas) und einmal bergaufwärts auf Ihrem Weg zurück zu Ihrer Unterkunft (über Seia und die N17).
Als erstes erwartet Sie eine schroffe Felsnase aus Granit, Cântaro Magro genannt. Sie können sie am besten von der Haltemöglichkeit an der N339 bestaunen.
Cântaro Magro, eine der herausforderndsten Anstiege der Serra da Estrela
Leicht bergabwärts befindet sich Senhora da Boa Estrela, ein Bildnis von Maria, das in den Granitfelsen geschnitzt wurde. Die Steinschnitzerei stammt aus dem Jahr 1947. Maria ist die Schutzheilige der Hirten, die in dieser unwirtlichen Gegend arbeiten.
Das ebene Plateau Nava de San Antonio befindet sich zwischen dem steilen Tal Alforia (in Richtung Norden) und dem Zêzere-Tal (im Süden). Der Gletscher, der das Plateau einst bedeckte, schob Geröll von den Graslandschaften vor sich her und verdichtete es an der nördlichen Seite. Auf dem Bergrücken thront der größte Findling der Serra da Estrela. Er trägt den Namen Poio do Judeu.
Die Nava de San Antonio mit Cântaro Magro rechts und der Torflandschaft links
Das Alforia-Tal fällt hinter der Nava de San Antonio steil ab. Hoch über den Tal befindet sich der Stausee Padre Alfredo.
Die Talsperre Padre Alfredo
Nachdem Sie um die Nava de San Antonio gefahren sind, biegen Sie links (in Richtung Norden) nach Manteigas ab. Die Straße führt Sie direkt ins Zêzere-Tal. Vor 20.000 Jahren bedeckte eine mehr als 300 m dicke Eisschicht das L-förmige Gletschertal.
Das Eis erstreckte sich auf einer Länge von fast 7,5 km. Heute finden sich überall in dem tiefen Tal riesige Findlinge. Es wird gesäumt vom Rio Zêzere.
Blick ins Zêzere-Tal
Bei Covão d‘Ametade handelt es sich um einen rustikalen Campingplatz inmitten einer aufregenden Naturlandschaft. Von hier erreichen Sie nach einem kurzen Fußmarsch Nascente do Rio Zêzere, die Quelle des Flusses Zêzere. Hier befindet sich zudem ein großer Parkplatz.
Sie können Ihren Tagesausflug erweitern, indem Sie weiter durch das Tal bis nach Manteigas fahren. Allerdings wird die Straße in diesem Bereich schmaler und die Landschaft ist nicht mehr so schön wie zuvor.
Manteigas mit Blick auf das Zêzere-Tal
Verlassen Sie die Serra da Estrela, indem Sie der N339 weiter folgen – entweder nach Westen nach Seia oder nach Osten nach Covilhã. Alternativ können Sie die N232 östlich von Manteigas bis nach Belmonte nehmen. Die Straße endet allerdings an der östlichen Seite der Serra da Estrela.
Hinweis: Die N232 nach Westen verfügt über zahlreiche Serpentinen und Kurven. Sie sollten sie möglichst meiden.