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Portos 6 Brücken

Der Douro ist mehr als nur ein Fluss; er ist die Lebensader, die die Städte Porto und Gaia seit jeher formt. Jahrhundertelang machte seine starke Strömung die Überquerung zu einer gefährlichen Herausforderung und trennte die historische Altstadt am Nordufer von den Portweinkellereien im Süden. Die beeindruckende Reihe von Brücken, die sich heute über das tiefe Tal spannen, zeugt vom Ehrgeiz und der genialen Ingenieurskunst Portos und bildet ein einzigartiges Welterbe der Baukunst.

Diese Brücken erzählen eine bemerkenswerte Geschichte des technologischen Fortschritts. Ihr Vermächtnis begann im 19. Jahrhundert mit Gustave Eiffels revolutionärem Eisenbogen der Ponte Maria Pia, der jedoch bald von der ikonischen Dom Luís I übertroffen wurde. Im 20. Jahrhundert beeindruckte die Ponte da Arrábida mit dem damals längsten Betonbogen der Welt, während im 21. Jahrhundert die Ponte do Infante für ihr extrem flaches und schlankes Design bewundert wird.

Dieser Guide bietet einen kompletten Überblick über die sechs Brücken von Porto, von den Meisterwerken des 19. Jahrhunderts bis hin zu den modernen Bauwerken, die für die Stadt unverzichtbar sind. Entdecken Sie außerdem die Geschichten der tragischen “verlorenen Brücken” der Vergangenheit. Eine Karte zeigt Ihnen die wichtigsten Standorte und gibt praktische Tipps für Ihre Besichtigung.

Überblick über die sechs Brücken von Porto

Die sechs Brücken von Porto lassen sich am besten in ihrer geografischen Reihenfolge von der Küste landeinwärts entdecken. Hier ein kurzer Überblick über die einzelnen Bauwerke.
• Ponte da Arrábida (1963): Diese Autobahnbrücke ist Teil der A1. Ihr gewaltiger Betonbogen war einst der längste der Welt.
• Ponte Dom Luís I (1886):
Auf der oberen Ebene verkehrt die Metro, auf der unteren der Straßenverkehr. Dieser ikonische, doppelstöckige Eisenbogen ist das Wahrzeichen der Stadt.
• Ponte do Infante D. Henrique (2003):
Eine moderne Straßenbrücke. Sie besticht durch ihr außergewöhnlich schlankes und elegantes Design als einzelne Bogenbrücke.
• Ponte Maria Pia (1877):
Eine stillgelegte Eisenbahnbrücke. Ein revolutionärer Entwurf von Gustave Eiffel, der heute unter Denkmalschutz steht.
• Ponte de São João (1991):
Dient dem modernen Eisenbahnverkehr. Die funktionale Betonbrücke, die die historische Ponte Maria Pia ersetzt hat.
• Ponte do Freixo (1995):
Eine wichtige Autobahnüberquerung. Die am weitesten flussaufwärts gelegene Brücke dient als Umgehung für das Stadtzentrum und wurde als Zwillingskonstruktion entworfen.

Gut zu wissen: “Ponte” ist das portugiesische Wort für Brücke.

Die interaktive Karte unten zeigt die Standorte der sechs Brücken und hilft Ihnen, sich ihre Lage am Douro besser vorzustellen.

Legende: 1) Ponte da Arrábida 2) Ponte Dom Luís I 3) Ponte do Infante D. Henrique 4) Ponte Maria Pia 5) Ponte de São João 6) Ponte do Freixo

Ponte Dom Luís I

Die Dom Luís I ist das unbestrittene Wahrzeichen von Porto. Ihr prächtiger, doppelstöckiger Bogen ist das Herzstück der Uferpromenade und eine lebenswichtige Verbindung zwischen dem historischen Ribeira-Viertel und den Portweinkellern von Vila Nova de Gaia.

Als die Regierung 1879 einen Wettbewerb für die Brücke ausschrieb, gab es eine entscheidende Anforderung: Das Bauwerk musste zwei Ebenen haben, um sowohl die tief gelegenen Uferpromenaden als auch die hoch gelegenen Stadtteile zu verbinden. Der Siegerentwurf stammte von Théophile Seyrig, ebenjenem Ingenieur, der bereits bei der nahegelegenen Ponte Maria Pia Partner von Gustave Eiffel gewesen war.

Der Bau war ein Triumph der Ingenieurskunst des 19. Jahrhunderts. Ihr großer, zweigelenkiger Bogen überspannt 172 Meter und war bei seiner Einweihung am 31. Oktober 1886 der längste seiner Art weltweit. Interessanterweise wird die Brücke von den Einheimischen fast immer nur Ponte Luís I genannt, obwohl sie offiziell nach König Luís I. benannt ist – der königliche Titel “Dom” wird dabei weggelassen. Der Legende nach ist dies eine bis heute andauernde republikanische Geste, da der König es versäumte, an der prunkvollen Eröffnungsfeier teilzunehmen.

Noch heute ist die Brücke für die Stadt unentbehrlich, auch wenn sich ihre Funktion geändert hat. Die obere Ebene in 62 Metern Höhe ist heute der gelben Metrolinie und einem breiten Fußgängerweg vorbehalten. Auf der unteren Ebene, 10 Meter über dem Wasser, fließt weiterhin der Straßenverkehr, ergänzt durch einen schmalen Fußweg.

Für das ultimative Porto-Erlebnis sollten Sie unbedingt über die obere Ebene spazieren. Dieser hochgelegene Aussichtspunkt bietet einen spektakulären Panoramablick über die Terrakottadächer der Ribeira und die weitläufigen Weinkeller von Gaia. Das wohl ikonischste Foto schießen Sie bei Sonnenuntergang von der Gaia-Seite aus – entweder vom Jardim do Morro oder von der Terrasse des Mosteiro da Serra do Pilar, mit Blick zurück auf das historische Herz Portos.

Ponte Dom Luís I

Ponte Maria Pia

Nur ein kurzes Stück flussaufwärts von der Dom-Luís-I-Brücke erhebt sich die elegante, filigrane Gestalt der Ponte Maria Pia – ein wahres Meisterwerk des Industriedesigns aus dem 19. Jahrhundert. Die Eisenbahnbrücke ist ein Werk der Firma von Gustave Eiffel und wurde von ihm persönlich zusammen mit seinem Partner Théophile Seyrig entworfen. Am 4. November 1877 wurde sie von König Luís I. und Königin Maria Pia, ihrer Namensgeberin, feierlich eingeweiht.

Damals war die Brücke eine revolutionäre Meisterleistung. Ihr 160 Meter langer, zweigelenkiger Bogen aus Schmiedeeisen war der längste der Welt und begründete Eiffels internationalen Ruhm. Genau dieser Entwurf diente später als Vorbild für weitere architektonische Meisterwerke wie das Garabit-Viadukt und sogar den Eiffelturm.

Die Ponte Maria Pia diente 114 Jahre lang als wichtigste Eisenbahnverbindung über den Douro. 1991 wurde sie schließlich stillgelegt, da ihre einspurige Strecke, die Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h und die Lastenbeschränkungen zu einem erheblichen Engpass im modernen Zugverkehr geworden waren. Heute steht dieses Nationaldenkmal zwar unter Schutz, ist aber für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Von den Flussufern aus bietet sich ein ausgezeichneter Blick auf die filigrane Eisenkonstruktion. Sie steht direkt neben ihrem modernen Nachfolger, der Ponte de São João, was einen eindrucksvollen Kontrast zwischen der Ingenieurskunst des 19. und 20. Jahrhunderts schafft.

Ponte Maria Pia

Ponte da Arrábida

Die monumentale Ponte da Arrábida ist die westlichste Brücke Portos und liegt damit am nächsten zum Atlantik. Sie entstand als Antwort auf das Verkehrschaos, das die Stadt Mitte des 20. Jahrhunderts zunehmend lähmte. Bei ihrer Einweihung im Jahr 1963 war ihr 270 Meter langer Betonbogen der längste seiner Art weltweit. Über ihn verläuft die wichtige Autobahn A1 hoch über dem Douro.

Entworfen wurde sie vom geschätzten portugiesischen Ingenieur Edgar Cardoso. Ihre visuelle Wucht verdankt die Brücke ihrem massiven Doppelbogen, der aus zwei parallelen Betonrippen besteht. Ihr Bau war eine technische Meisterleistung: Erstmals wurde ein Betonbogen dieser gewaltigen Dimensionen mithilfe eines Metallgerüsts errichtet, ohne dabei auf Stützpfeiler im Fluss zurückzugreifen.

Die vier riesigen Pfeiler, die den Hauptbogen einrahmen, bergen ein kurioses Geheimnis: Ursprünglich beherbergten sie Aufzüge, die Fußgängern die Überquerung zwischen den Uferbereichen von Porto und Gaia erleichtern sollten. Diese wurden jedoch stillgelegt, da die Einheimischen es praktischer fanden, für die kurze Strecke weiterhin kleine Boote zu nutzen.

Wer ein einzigartiges Erlebnis sucht, kann an einer geführten Tour teilnehmen und den Brückenbogen erklimmen. Aus 70 Metern Höhe bietet sich ein fantastischer Ausblick über die Stadt und die Mündung des Douro.

Die parallelen Zwillingsbögen der Ponte da Arrábida

Die parallelen Zwillingsbögen der Ponte da Arrábida waren eine für die damalige Zeit einzigartige Konstruktion.

Die parallelen Zwillingsbögen der Ponte da Arrábida

Ponte do Infante D. Henrique

Etwas flussaufwärts vom eisernen Fachwerk der Dom Luís I verläuft die klare, moderne Linie der Ponte do Infante D. Henrique. Diese elegante Brücke wurde am 30. März 2003 eröffnet, um den Straßenverkehr von ihrer historischen Nachbarin zu übernehmen, die fortan der Metro dienen sollte. Benannt nach Heinrich dem Seefahrer, einem Sohn der Stadt Porto, verbindet sie das Viertel Fontainhas direkt mit der Serra do Pilar auf der Seite von Gaia.

Die Vision der Architekten war eine bewusst zurückhaltende Brücke, die ihre beiden berühmten Nachbarn aus dem 19. Jahrhundert ehrt, anstatt mit ihnen in Konkurrenz zu treten. Ihre visuelle Leichtigkeit ist gewollt; das Design verzichtet auf jegliche Dekoration, um eine reine, strukturelle Ästhetik zu schaffen. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass die Konstruktion eher aus geraden Linien und flachen Ebenen als aus einer echten Kurve besteht – eine funktionale Entscheidung, die der Brücke ihren einzigartigen geometrischen Charakter verleiht.

Hinter dieser Eleganz verbirgt sich eine beeindruckende Ingenieursleistung. Die Brücke hielt einst den Weltrekord für den flachsten Bogen ihrer Art, mit einer Spannweite von 280 Metern bei einer Bogenhöhe von nur 25 Metern. Daraus ergibt sich ein faszinierendes Paradoxon: Obwohl sie der vielleicht “filigranste” Bogen dieser Größe weltweit ist, muss sie aufgrund ihrer flachen Bauweise die größte Axialkraft aller jemals gebauten Betonbogenbrücken aufnehmen. Anders als bei einer klassischen Bogenbrücke wirken hier das extrem steife Fahrbahndeck und der sehr flexible Bogen zusammen. Das Deck fungiert dabei wie ein massiver Träger, der von dem schlanken Bogen darunter gestützt wird.

Ponte do Infante D. Henrique

Die unaufdringliche Ponte do Infante ist zwischen den beiden klassischen Brücken kaum zu sehen.

Ponte do Infante D. Henrique

Jedoch werden gewaltige Kräfte in den Felsuntergrund geleitet.

Ponte de São João

Direkt neben der historischen Ponte Maria Pia steht ihr funktionaler Nachfolger, die Ponte de São João. Sie wurde 1991 eingeweiht, um ein großes Problem der portugiesischen Eisenbahn zu lösen: Die einspurige Strecke der Maria Pia war zu einem ernsthaften Nadelöhr auf der wichtigen Nord-Süd-Verbindung geworden. Die neue Brücke ermöglichte Zweigleisigkeit und höhere Geschwindigkeiten und modernisierte so eine lebenswichtige Verkehrsachse.

Entworfen von Edgar Cardoso, dem Ingenieur der Ponte da Arrábida, bricht die Brücke bewusst mit Portos Tradition der Bogenbrücken. Stattdessen wurde eine durchgehende Portalrahmenkonstruktion mit drei riesigen Pfeilern gewählt, von denen zwei direkt im Flussbett gründen – eine Premiere für Porto. Ihre zentrale Spannweite von 250 Metern stellte zum Zeitpunkt des Baus einen Weltrekord für diesen Eisenbahnbrückentyp auf. Das funktionale Design steht in klarem visuellen Kontrast zur filigranen Eisenkonstruktion ihrer berühmten Nachbarin aus dem 19. Jahrhundert.

Ponte do Freixo

Die am weitesten flussaufwärts gelegene Brücke Portos ist die Ponte do Freixo, das große Arbeitstier des städtischen Straßennetzes. Sie wurde 1995 eröffnet und ist Teil der VCI, der inneren Ringautobahn von Porto, die es dem Durchgangsverkehr ermöglicht, das historische Stadtzentrum zu umfahren. Ihre entscheidende Aufgabe ist es, den Verkehrsfluss der gesamten Region aufrechtzuerhalten. Im Gegensatz zu den anderen Brücken, die sich in der dramatischen Flussschlucht der Stadt befinden, überquert die Ponte do Freixo einen weitaus breiteren und sanfteren Abschnitt des Douro.

Das faszinierendste Merkmal der Ponte do Freixo ist, dass sie nicht aus einer, sondern aus zwei identischen Zwillingsbrücken besteht, die parallel zueinander mit einem Abstand von nur 10 Zentimetern verlaufen. Diese doppelte Bauweise war eine praktische Lösung, um das immense Verkehrsaufkommen einer Hauptverkehrsader zu bewältigen. Obwohl sie die schlichteste der Brücken ist, machen ihre enorme Größe und ihre einzigartige Parallelkonstruktion sie zu einem beeindruckenden Beispiel moderner Infrastruktur.

Die verlorenen Brücken von Porto

Lange vor dem Zeitalter der Eisenkonstruktionen war der mächtige Douro eine gewaltige Barriere zwischen Porto und Gaia. Jahrhundertelang war man auf kleine Boote angewiesen, bis am 15. August 1806 mit der Ponte das Barcas die erste provisorische Dauerlösung eingeweiht wurde. Diese geniale Konstruktion bestand aus einem einfachen Holzdeck, das auf zwanzig aneinandergereihten Lastkähnen ruhte und für den Schiffsverkehr geöffnet werden konnte.

Die Zerbrechlichkeit der Brücke führte zu einer der größten Tragödien in der Geschichte Portos. Am 29. März 1809 stürzte die Konstruktion unter der Last Tausender Bürger ein, die vor den anrückenden französischen Truppen von Marschall Soult flohen. An der Uferpromenade der Ribeira erinnert heute ein Denkmal an dieses Ereignis: Halten Sie Ausschau nach einem Bronzerelief namens “Alminhas da Ponte”, das in die Mauer nahe der Dom-Luís-I-Brücke eingelassen ist.

Die Katastrophe gab den Anstoß zum Bau einer wirklich dauerhaften Brücke. Die 1843 eingeweihte Ponte Pênsil (offiziell Ponte D. Maria II) war ein technisches Wunderwerk ihrer Zeit. Es handelte sich um eine Hängebrücke mit einem 170 Meter langen Holzdeck, das an Eisenkabeln 10 Meter über dem Fluss schwebte und von vier prächtigen Granitobelisken gehalten wurde.

Trotz ihrer Eleganz führten wachsende Zweifel an der Stabilität und die unzureichende Kapazität für den zunehmenden Verkehr zu ihrem Abriss. Die Ponte Pênsil wurde 1887 demontiert, nur ein Jahr nach der Fertigstellung ihrer Nachfolgerin, der Dom Luís I. Noch heute kann man auf der Porto-Seite die beiden erhaltenen Obelisken und das kleine Wachhaus sehen. Sie stehen direkt neben der unteren Ebene der Dom-Luís-I-Brücke als eindrucksvolle und oft übersehene Zeugen der Vergangenheit der Stadt.

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